Kreisau ist ein besonderer Ort für Polen und für Deutschland, der uns eng verbindet. Darum freut es mich, in diesem Jahr die Schirmherrschaft für das Kammermusikfestival „Krzyzowa-Music. Musik für Europa“ zu übernehmen.

Hier erinnern wir uns gemeinsam an die grausame Zeit des deutschen Vernichtungskriegs. Trotz der Gefahren, denen sie ausgesetzt waren, lehnten sich Frauen und Männer gegen die Nazi-Diktatur auf. Ihr Mut, in schwierigen Zeiten für die Vision eines friedlichen Europas einzustehen, macht die Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ zu Vorbildern, die bis heute aktuell sind. Denn der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat Europa tief erschüttert. Er zeigt, wie notwendig es ist, sich für Frieden und Respekt einzusetzen.

Als europäische Nachbarn sind wir zusammengewachsen und entwickeln uns nach dem Beitritt Polens zur EU zusammen weiter. Dieser Prozess ist nie abgeschlossen. Nicht nur wirtschaftlich und politisch stärken wir unsere Beziehungen, auch durch Kulturprojekte und Jugendbegegnungen schaffen wir zwischenmenschliche Berührungspunkte.

Dies ist uns eine Herzensangelegenheit. Die talentierten Musikerinnen und Musiker in Kreisau leisten einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und schaffen neue, positive Erinnerungen, die uns miteinander verbinden. Auf dieser Grundlage wächst eine Gemeinschaft – mit der Musik als Bindeglied. Sie bietet die Chance, miteinander Neues zu erschaffen und sich auf persönlicher Ebene zu begegnen. Gerade diese Begegnungen im Kleinen sind das, was Europa im Großen zusammenhält. Junge Menschen gestalten so das Bild einer europäischen Zukunft mit.

Das Kammermusikfestival ist ein wichtiger Teil der deutsch-polnischen Zusammenarbeit. Ich bedanke mich bei allen, die mitgewirkt haben, um die diesjährige Veranstaltung zu ermöglichen.

Ich wünsche also allen Besucherinnen und Besuchern Freude an der Musik, Freude an den Begegnungen und viele schöne gemeinsame Erinnerungen.
 

Ihr

Dr. Johann Wadephul
Bundesminister des Auswärtigen

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